Der Verein
Der Verein „Asociación Civil Casa Flor de Patapata“ wurde im Februar 2025 gegründet und startete im April desselben Jahres offiziell seine Arbeit im Hochland der peruanischen Anden.
Unser Herz schlägt besonders für Kinder, Frauen und Familien der indigenen Minderheit der Quechua im südlichen Andenhochland von Peru. Viele von ihnen wachsen in schwierigen Lebenssituationen auf – geprägt von finanzieller Not, emotionaler Belastung und fehlenden Perspektiven. Wir wollen ihnen Mut machen, Hoffnung schenken und gemeinsam Wege in eine gute Zukunft eröffnen.
Zusammen mit lokalen Kirchengemeinden, Organisationen und Behörden setzen wir auf kulturnahe, praktische und nachhaltige Hilfe – getragen von der Überzeugung, dass jeder Mensch von Gott geliebt und wertvoll ist.
Das Team
Vorstand des peruanischen Vereins Asociación Civil Casa Flor de Patapata:
- Sabine Teichert, Präsidentin
- Natascha Lopata, Kassiererin
- Dr. Lukas Steffen, Schriftführer
Casa Flor de Patapata arbeitet überwiegend mit ehrenamtlichen peruanischen Freiwilligen und Missionaren, die sich im Wechsel im Kinderclub und in den verschiedenen Gruppen engagieren.

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Die Entstehung
Der Anfang
Seit Juli 2020 war Sabine Teichert fünf Jahre lang als Missionarin im Hospital Diospi Suyana in Curahuasi im Süden Perus tätig. Neben ihrer Rolle als Pflegedienstleiterin engagierte sie sich ehrenamtlich in verschiedenen Kinderclubs und war zeitweise hauptverantwortliche Ansprechpartnerin für die Diospi-Suyana-Kinderclubs.
Mit diesen Clubs werden in unterschiedlichen Wohngebieten und Ortsteilen in und um Curahuasi regelmäßig 500 bis 600 Kinder erreicht – bei besonderen Veranstaltungen sogar bis zu 1.000 Kinder. Das Programm umfasst Spielen, Singen, Beten, Malen, Basteln sowie das Weitergeben des Glaubens an Jesus Christus durch Geschichten aus der Bibel.
Bei gelegentlichen Spaziergängen fiel Sabine jedoch die Not der Menschen im Wohngebiet Patapata im oberen Bereich von Curahuasi auf. Besonders die Kinder und Frauen, die oft mit ausdruckslosen Gesichtern und gesenktem Blick an ihr vorübergingen, berührten sie tief. Diese Not empfand sie als schwer erträglich.
„Das Angebot der Diospi-Kinderclubs reicht einfach nicht aus!“, stellte sie fest.
So wurde der erste Same gelegt – und die Idee eines Kinderclubs in Patapata begann zu keimen. Lange Zeit geschah dies im Verborgenen, doch dann kam …
... die wunderbare Antwort auf dem Capitán Rumi
Im Dezember 2022 stellte Sabine Teichert Gott eine entscheidende Frage:
„Ist meine Idee einer Arbeit mit Kindern, Frauen und Familien im Wohngebiet Patapata nur meine eigene, oder ist es tatsächlich Dein Plan für meinen weiteren Missionseinsatz in Curahuasi?“
Da sie zunächst keine klare Antwort von Gott erkennen konnte, begab sie sich zu einer Gebetszeit auf den Capitán Rumi, einen der Hausberge von Curahuasi. Sie hoffte, dort in der Stille Gottes Stimme deutlicher zu hören – doch zunächst blieb alles still.
Nach einer Weile bat sie Gott um ein unmissverständliches Zeichen, um Gewissheit zu bekommen:
„Sende mir jetzt einen Condor, dann weiß ich sicher, dass dies Dein Plan für mich ist!“
Der Condor, in den Anden heimisch, ist an den Bergen rund um Curahuasi nur sehr selten zu sehen. Sabine stand da und betete: „Hier bin ich, Gott. Ich will nach Deinem Willen leben und arbeiten. Wo bist Du?“
Zunächst geschah nichts. Dann jedoch hörte sie ein Rauschen, sah einen Schatten – und ein Condor in voller Schönheit flog direkt über sie hinweg. „WOW, Gott, Du bist groß!“, rief sie innerlich. Der majestätische Vogel drehte in unmittelbarer Nähe zwei- bis dreimal seine Runden, schaute sie an und zog dann weiter.
Mit dieser klaren Antwort Gottes war der Kinderclub Patapata geboren.
Sabine mietete in Patapata ein kleines Haus von 40 m² mit einem Innenhof von 100 m² – ideale Voraussetzungen für Gottes Plan. Im September 2023 fand dort der erste Kinderclub im Innenhof statt. Doch schon bald reichte der Platz nicht mehr aus. Anfang 2024 konnte sie das Nachbargrundstück dazumieten und für den Kinderclub herrichten lassen, sodass inzwischen bis zu 80 Kinder und Jugendliche jeden Freitag Platz finden.
Die Same
Es ist Sonntagmittag, als meine Frau Elke und mich eine Whatsapp-Nachricht von Michael Stahl ins Herz trifft: „Wir haben aktuell eine Same bei uns, die Jesus in Peru haben wollte... dort arbeitete sie als Missionarin und als Krankenschwester in einem Krankenhaus ... Sie hat Jesus lieb und wird sich nun auch im Rahmen von Protactics um sämtliche Kids kümmern ...“
Wir schauten uns an. Eine „Same“, das ist bestimmt ein peruanischer Name, aber die Sache klingt gut. Sofort meldeten wir zurück: „Michael, es ist nicht zu fassen, wir wollten morgen eine Schiffsreise nach Grönland buchen... Und früher war mein Traum, für die Ärmsten in Afrika oder Südamerika etwas zu tun... jetzt nennst du uns Same...wir BUCHEN MORGEN NICHT....was hat Same vor und wie können wir helfen, verbunden mit einer Reise nach Peru. Vorab ganz liebe Grüße und wir freuen uns schon heute auf ein Treffen.“
Michael antwortete: „Was schreibt ihr hier mit einer "Same"? Ich habe mich verschrieben, eine Dame. Aber wenn man sich verschreibt und von Dame irgendwie auf Same kommt ist unfassbar und mich bewegt das gerade total ...“
So nahmen wir von unserer Seereise Abstand und lernten die Dame Sabine Teichert bei den PROTACTICS-Europameisterschaften in Aalen näher kennen. Sie erzählte uns ihre Geschichte, die uns so ergriffen, dass wir im August nach Peru flogen. Die Geschichte von Sabine und unser Aufenthalt dort zeigte uns, dass Gott heute noch Wunder vollbringt. Wir durften mehrere Kinderclubs besuchen, auch den PATAPATA. Die leuchtenden Kinderaugen – trotz Armut – haben uns beschämt und zugleich nachdenklich gemacht. Es kommt auf unsere Zufriedenheit und die Liebe Gottes an und nicht auf weltlichen Reichtum. Diese Reise hat uns so reich beschenkt und wir sind Gott dankbar für diesen „Tippfehler“.

Die Gründung
Seit 2023 entsteht in Curahuasi, im Wohngebiet Patapata, ein Kinder-, Frauen- und Familienprojekt mit diakonisch-missionarischem Schwerpunkt. Es ist aus der Kinderclubarbeit hervorgegangen. Inzwischen konnten wir in Peru den gemeinnützigen Verein „Asociación Civil Casa Flor de Patapata“ gründen und mit der Arbeit beginnen.
Das Motto des Projekts lautet:
CRECER – FLORECER – APRENDER
= WACHSEN – AUFBLÜHEN – LERNEN
Casa Flor de Patapata soll ein Ort sein, an dem Kinder und Frauen aufblühen, sich entfalten und wachsen können – ein Ort, an dem sie die Liebe Gottes spüren und erfahren. Wir möchten hier einen Raum schaffen, in dem Kindern, Mädchen und Frauen Wertschätzung entgegengebracht wird. Ziel ist es, den Kreislauf von Missachtung, Gewalt und Alkohol zu durchbrechen und positive Werte auf Grundlage eines christlichen Menschenbildes zu vermitteln.

Die Bedeutung des Namens
- Casa = Haus
- Flor = Blume, aber auch ein Mädchenname
- Patapata = Name eines Stadtteils in Curahuasi, Peru
FLOR war eines der ersten Mädchen in Peru, das Sabine zu Hause besuchen durfte. Damals war sie im Teenageralter. Aufgrund einer Behinderung sitzt sie im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen. Ihre Wohn- und Lebenssituation war (und ist) weit von einem behindertengerechten Umfeld entfernt – etwas, das Sabine tief erschüttert hat.
Obwohl die Familie sich bemüht und Flor im Rahmen eines Projekts wertvolle Unterstützung und Förderung erhält, bleibt ihre Situation schwierig.
Nicht nur der Umgang mit Menschen mit Behinderung ist im peruanischen Andenhochland oft besonders herausfordernd – auch die häuslichen Verhältnisse vieler Frauen und Kinder sind häufig schwierig bis erschütternd. Flor ist für Sabine zu einem Sinnbild für die Not und die unzureichenden Lebensbedingungen vieler Familien der indigenen Minderheit der Quechua im südlichen Andenhochland von Peru geworden.